RISIKO

Bemessungsmodell für Dickschichtklebungen in Katastrophenszenarien

Das Forschungsprojekt „Risiko“ in Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München und der Technische Universität Braunschweig entwickelt ein Bemessungsmodell für strukturelle Klebungen im Glas- und Fassadenbau unter extremen, außergewöhnlichen Belastungen. Die Ergebnisse werden anschließen in einen Regelentwurf überführt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsförderung (IGF) gefördert.

Problem:

Strukturelle Klebungen im Glas- und Fassadenbau werden durch planmäßige Lasten, wie Wind oder Eigengewicht, belastet. Diese Lasten werden in der Regel den statischen Einwirkungen zugewiesen. Zusätzlich treten jedoch auch außergewöhnliche Lastfälle, wie die Einwirkung aus dynamischer Erdbebenbeanspruchung, Orkanbelastungen oder Starkwellenereignissen auf, für welche aktuell jedoch kein geregelter Vorschlag zur Bemessung existiert.

Zielsetzung:

Im Rahmen dieses Projekts wird ein ingenieurmäßiges Bemessungsmodell für Dickschichtklebungen in Katastrophenszenarien entwickelt. Dabei werden die relevanten Parameter, auf Werkstoffwiderstands- sowie Lasteinwirkungsseite systematisch analysiert. Die Ergebnisse dienen zur Abschätzung von Risiken durch den Eintritt entsprechender Szenarien sowie zur Bewertung der Gebrauchstauglichkeit nach entsprechender Beanspruchung.

Lösung:

Auf Basis einer systematischen Einwirkungsanalyse wird das Tragverhalten von Klebung im Glas- und Fassadenbau unter zyklischer-mechanischer Belastung sowie das Resttragverhalten nach entsprechender Belastung analysiert. Somit werden belastungsspezifische Materialeigenschaften ermittelt. In Großbauteilversuchen wird das Energiedissipationsvermögen typischer Konstruktionen ermittelt. Auf Grundlage der Experimente wird ein Vorschlag für ein Berechnungsmodell erarbeitet.

Wirtschaftliche Vorteile:

Die zu erarbeitenden Ergebnisse sind für KMU direkt nutzbar und werden als Beurteilungsgrundlage in allen Phasen der Projektabwicklung dienen. Bemessungen, Zulassung- und Zustimmungsverfahren können so auf einer wissenschaftlich fundierten Basis durchgeführt werden, wodurch Einsparungen in zeitlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht entstehen und Sicherheitsbedenken reduziert werden. Auch baufremde Industrie- und Wirtschaftszweige haben Interesse an dieser Forschung angemeldet und die Ergebnisse werden in die DVS-Richtlinie zur Auslegung von Dickschichtklebungen einfließen.

  
Forschungsbereich:Glasbau, Fassadenbau & Kleben im Stahlbau
  
Verantwortliche:Prof. Dr.-Ing. Christian Schuler
 M.Eng. Paul Müller
  
Förderung:Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsförderung (IGF)
  
  
Laufzeit:01.04.2023 - 30.09.2025
  
Projektpartner:Universität der Bundeswehr München
 Technische Universität Braunschweig